Die russische Online-Tech-Plattform Rusbase befragte Mitte April 2020 mehrere international ausgerichtete russische bzw. russlandvernetzte Venture Fonds und Beteiligungsgesellschaften über ihre Bereitschaft während der COVID19-Pandemie in einheimische und internationale Stafrtups zu investieren. Einige Fragen betrafen bereits getätigte oder geplante Anpassungen von Investmentstrategien.
Die Umfrage zeigte, dass die VCs ihre Aktivitäten ins Online verlagern und verstärkt in die Startups investieren, die die aktuellen Herausforderungen mithilfe von Technologien MedTech, EdTech, FinTech lösen können. Die Investitionsaktivität ist weitgehend auf dem Vor-Pandemie-Niveau geblieben. Aufgrund der Krise können die meisten VCs bessere Vertragskonditionen für sich aushandeln.
Unten sind die Stellungnahmen der Vertreter einzelner Venture Fonds und Investitionsgesellschaften aufgeführt.
Der VC schaut sich weiterhin die Startups an, allerdings unter einem neuen Blickwinkel. Laut Mitbegründer Konstantin Sinjuschin wird nicht mehr in die von COVID betroffenen Branchen (z.B. Offline-Retail) investiert. Ende März gab The Untitled ventures bekannt, bis Ende 2020 in 10 deep tech Startups mit russischsprachigen Mitbegründern investieren zu wollen.
Der VC ist weiterhin aktiv und wächst weiter. Unter den aktuellen Projekten ist, unter anderem eine Beteiligung am Startup QB, der eine Self-Storage mit Lieferung und Abholung anbietet.
Der VC sucht weiterhin nach Startups, deren Services insbesondere in der aktuellen Situation gefragt sind, darunter remote office, Online-Bildung, Optimisierung und Digitalisierung von Geschäftsprozessen. „Gleichzeitig haben wir nicht aufgehört uns auch andere Richtungen anzuschauen, die covid-neutral oder sogar covid-negativ sind, bei denen die Projekte angehalten oder erschwert sind. Hier investieren wir etwas mehr Zeit, um unsere Entscheidung abzuwägen, denn zum gewöhnlichen hohen Venture-Risiko kommt noch die Ungewissheit der aktuellen weltweiten Situation hinzu“, erläuterte Tschataschawa.
Die Arbeit wird fortgesetzt.
Laut dem Direktor für Strategie German Kaplun hat der VC seine Anforderungen an die Startup-Projektvorhaben deutlich erhöht, insbesondere im Hinblick auf die finanziellen Reserven und Berücksichtigung von aktuellen Trends.
Die Arbeit wird fortgesetzt.
Der VC arbeitet im gewohnten Umfang weiter. Aktuell werden die Portfolio-Unternehmen sowie ihre Krisenstrategie stärker berücksichtigt.
Die Arbeit wird fortgesetzt.
Die Arbeit wird fortgesetzt. «Es ist gerade eine schwierige und gleichzeitig äußerst spannende Zeit. Die Krise wirkt sich gravierend auf das menschliche Verhalten aus und nicht nur kurzfristig. Die Einschränkungen werden zwar aufgehoben, aber die Veränderungen bleiben. In der Gesellschaft sind vielseitige Herausforderungen in mehreren Bereichen entstanden, die auf eine Lösung warten. Gerade das bietet neue Entwicklungsflächen für die Startups“, betonte der Geschäftsführer von Digital Horizon Alan Vaksmann.
Far East High Technology Fund (FEHTF)
Der VC investiert weiterhin und achtet aktuell verstärkt auf die Risiken und Branchenpotentiale.
Im Verbrauchersektor interessiert sich FEHTF vor allem für die Technologien, die den Zugang zu Waren und Dienstleistungen für die Endverbraucher sowie einen aktiven Lebensstil (MedTech, EdTech und FinTech) ermöglichen, teilte der stellvertretende Geschäftsführer Konstantin Gibalo mit. Im b2b-Bereich korrigiert der VC die Business-Pläne von Portfolio-Unternehmen und schaut sich die Produkte mit einem hohen Potential zum Kostensenkung bzw. zur Rentabilitätserhöhung an. „Derzeit fahren wir angesichts der Einschränkungen eine konservative Linie bei der Einschätzung des Business-Models und der Zukunftsperspektiven“, betonte Gibalo.
Der VC investiert vor allem in Robotics und AI. Laut dem Partner Maxim Schechovtsev ist gleichzeitig die Anfrage für Lösungen ohne menschliche Beteiligung gewachsen.
Der VC fokussiert sich aktuell auf Projektvorhaben für die Endverbrauchermärkte und Prozesssteuerung.
Der VC setzt seine Arbeit fort und wird demnächst einige Finanzierungsrunden „für die aktuell gefragten Projekte“ bekanntgeben. «Die Pandemie hat momentan keine Auswirkung auf unsere langfristige Strategie, unser grundlegender Schwerpunkt bleibt der gleiche: Smart City, Medizin, Hochtechnologie, grüne Technologien, Digitalisierung. Wir versuchen das festgelegte Investitionsvolumen beizubehalten und werden wahrscheinlich das Risikoprofil neu anpassen“, teilte die stellvertretende Geschäftsführerin Veronika Fidler mit.
Der VC investiert weiterhin in zukunftsorientierte Projekte, beispielsweise in das Unternehmen Nomads, welches den Großkonzernen die Suche und Einstellung von IT-Spezialisten im Remote-Office ermöglicht.
Laut dem Mitgründer Alexey Solovyev, bleibt das Investitionsniveau stabil. Die Verhandlungen, die bereits Anfang 2020 aufgenommen wurden, werden fortgesetzt. „Der Lebenszyklus von Venture-Investitionen beträgt ca. 10 Jahre, deshalb begutachten die Investoren eher die Wachstumsperspektiven der Startup-Projekte für die Nach-Krisenzeit. Dennoch werden einzelne Investoren zunehmend vorsichtiger bei der Projektbewertung: angesicht der aktuellen Situation fehlen verlässliche Daten für eine Entscheidungsgrundlage“, so Solovyev.
«Fort Ross Ventures begegnet der heutigen Krisensituation mit ausreichenden finanziellen Mitteln. Aktuell wurde ca. zwei Dritteln des gesamt verfügbaren Investitionsvolumens mit einer Laufzet bis Ende 2022 investiert“, kommentierte der Geschäftsführer Viktor Orlovsky. Nach seiner Ansicht ermöglicht es dem VC, „ohne Eile und nach einer besseren Einschätzungen in gute Projekte zu investieren als noch vor der Krise“. Die Portfolio-Unternehmen von Fort Ross Ventures sind hauptsächlich in den USA und Israel aktiv und bekommen ihre Einnahmen in US-Dollar.
Der VC sucht sich weiter interessante Startups aus. Vor kurzem wurde eine neue Aufnahmerunde in ein Accelerator abgeschlossen. In 2020 will Pulsar VC mit den USA, Irland, Japan und den GUS-Ländern zusammenarbeiten.
International Initiatives Development Fond (IIDF)
Einer der größten russischen VCs nimmt Anträge von jungen IT-Unternehmen mit Schwerpunkten Software und Internet-Plattformen an. Im Visier von IIDF sind die Bereiche EduTech, Telemedizin, Corporative und Plattform Software, Telekommunikation, Big Data, Machine Learning, CyberSecurity, IoT, Werbetechnologien, Media.
Der VC investiert in innovative Lösungen überwiegend für die Energiebranche, darunter Erdöl- und Erdgasförderung, digitale Technologien (Robotik, IoT, AI/ML). Terra VC integriert eigene Portfolio-Unternehmen in die globalen Vertriebsnetzwerke vor allem in den USA, dem Nahen Osten und Südostasien.
Einer der führenden russischen VCs mit einer Niederlassung in Berlin ist offen für die Kooperationen und bereit zur Unterstützung von vielversprechenden Startups.
„Unser Team sucht aktiv nach Investitionsobjekten. In der aktuellen Situation interessieren wir uns vor allem für Projekte im Bereich Digital Health und grundsätzlich für Bioinformationsprojekte für Pharma und Gesundheitswesen. Gleichzeitig schauen wir uns Projekte für neue Therapie- und Diagnostikmöglichkeiten an, unter anderem im Zusammenhang mit COVID oder für Behandlungen von Patienten mit COVID-Folgen“, — teilte der geschäftsführende Partner Alexey Konov mit.
Der VC des führenden nationalen Technologieclusters vereinfachte die Beantragung für Projekte zur Bekämpfung von COVID-19. Es werden außerdem gesonderte Finanzmittel für die Lösungen zur Pandemieeindämmung zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig vereinfachte der VC die Anforderungen an die aktuell priorisierten Projektbereiche. Das maximale Volumen der Privatinvestitionen beträgt 25% vom Projektbudget, die restlichen 75% stellt Skolkovo bereit.
„Der firmeneigene VC ist bereit die Beträge ab 500 Tsd. USD in die Startups der Seed-Runde aus den Bereichen AI/ML, IoT, FinTech, Cloud, SaaS, EduTech sowie Media zu investieren“, bestätigte der Geschäftsführer Islam Midov. Der VC gehört zu einem der größten russischen Telekommunikationskonzernen MTS.
Der VC sucht aktiv nach neuen Investitionsprojekten.
Der VC setzt seine Arbeit fort, schaut sich Projekte an, berät Unternehmen und Startups.
„Der Schwerpunkt des Funds bliebt unverändert, wobei die aktuelle Marktsituation noch mehr die gefragte Unterstüzung von zukunftsorientierten Technologielösungen in einem breiten Branchenkontext verdeutlicht. In 2020 haben wir uns bereits 100 Projekte angeschaut, einige Verträge bewegen sich Richtung Abschluss. Alle Vertragsabschlüsse sind von der Series-A-Phase bis zur B-Finanzierung“, teilte der Vertreter von Capital Partners mit.
Die Investitionstätigkeit wird fortgesetzt.