Am 19. Oktober 2018 fand die 17. Sitzung der Arbeitsgruppe „Erwartungen russischer Unternehmen an den deutschen Markt“ des Deutsch-Russischen Forums in Berlin statt.
Seit der Gründung in 2013 widmet sich die Arbeitsgruppe den wichtigsten Herausforderungen für die russischen Unternehmen, die ihre Geschäftsaktivitäten in Deutschland bereits haben oder einen Markteintritt planen. Unter den Mitgliedern sind die Vertreter diverser Unternehmen, Beratungsfirmen, Anwaltskanzleien, Banken sowie der Repräsentanz der Handels-und Industriekammer der Russischen Föderation. Anhand regelmäßiger Umfragen unter den russischen Unternehmen werden praktische Empfehlungen und Positionspapiere ausgearbeitet.
Aktuell sind in Deutschland ca. 1500 Firmen mit russischer Beteiligung aktiv. In 2017 verbuchte der Export aus Russland nach Deutschland einen Zuwachs von 35% und erreichte 22,1 Mrd. USD. Der Gesamtwert russischer Investitionen nach Deutschland liegt bei 8,1 Mrd. USD.
Laut Umfragen der Arbeitsgruppe stellt die Zusammenarbeit mit deutschen Kreditinstituten eine der größten Herausforderungen für die Firmen aus Russland dar. In den letzten drei Jahren bekamen die russischen Unternehmen immer häufiger die Schwierigkeiten mit der Eröffnung eines Geschäftskontos in Deutschland zu spüren. Gleichzeitig wurden die selbst seit längerer Zeit in Deutschland tätigen russischen Firmeninhaber mit einer plötzlichen Kontoschließung konfrontiert.
Die praktischen Empfehlungen der Bankexperten sollen die Unternehmen aus Russland bei den Vorbereitungen zu den Verhandlungen mit Kreditinstituten praxisnah unterstützen. Im Rahmen einer für 2019 geplanten Informationsveranstaltung des Deutsch-Russischen Forums werden außerdem die deutschen Multiplikatoren auf die Markteintrittsbarrieren für russische Exporteure und Investoren aufmerksam gemacht.