Am 27. Juli 2021 fand eine Diskussionsrunde „Russland – Deutschland: Wirtschaftskooperation, deutsche Investitionen in Russland“ statt. Die jährliche Veranstaltung des Wirtschaftsmagazins Russian Business Guide und der Handels- und Industriekammer der Russischen Föderation versammelte online und in der Kammerzentrale in Moskau zahlreiche Vertreter deutscher und russischer Unternehmen, der Deutsch-Russischen Außenhandelskammer (AHK) sowie regionaler Behörden.

In seinem Grußwort wies Matthias Schepp, Vorstandsvorsitzender der Russisch-Deutschen Handelskammer auf die positiven Perspektiven der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern hin. Im letzten Jahr ist die Zahl der Mitgliedsunternehmen der Deutsch-Russischen AHK um 11 % gestiegen, was das Interesse der deutschen und der russischen Wirtschaft an gemeinsamen Investitionen beweist. „Trotz der Pandemie war 2020 ein besonders gutes Jahr für deutsche Investitionen auf dem russischen Markt. Wir können mit einem weiteren Anstieg des Investitionsvolumens rechnen“, betonte Matthias Schepp.

Es sind nicht nur große, sondern vor allem mittelständische Unternehmen, die investieren, darunter auch die Familienunternehmen, die einen langfristigen Planungshorizont haben und eine kontinuierliche Marktpräsenz anstreben.

Über ihre Erfahrungen in Zusammenarbeit mit Deutschland und Russland berichteten, unter anderem Dina Ramazanova, Geschäftsführerin von Stahlberg, Nikita Mikhailov, Geschäftsführer von Getialprice, Andrey Yakovlev, Vorstandsvorsitzender der Anwaltskanzlei Yakovlev and Partners, Sergey Yelnikov, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit bei VEKA Rus, stellvertretender geschäftsführender Partner für Business Development der Firma Mazars. Der Hersteller für Fensterprofile VEKA ist bereits seit Anfang 90er Jahre in Russland aktiv. Aktuell greift das russische Tochterunternehmen das Thema der Nachhaltigkeit auf und entwickelt eine Lösung zur Entsorgung von alten Kunstoffprofilen, die vor mindestens 10-15 Jahren im Zuge der Privatrenovierungen und Großsanierungen in den Wohnungen und Häusern in Russland installiert wurden.

Während der Diskussionsrunde haben einige Regionen über ihre Investitionsangebote und aktuelle Projekte mit Deutschland vorgestellt, unter anderem der stellvertretende Generaldirektor der Moscow Region Investment Development Agency, Adil Gantsov und Juri Arschinow, Berater des Ministers für wirtschaftliche Entwicklung der Region Saratow, berichtete über die Zusammenarbeit zwischen der Region Saratow und Deutschland.

Deutschland ist nach China der zweigrößte Handels- und Wirtschaftspartner Russlands. Allein in der Hauptstadt Moskau gibt es mehr als 500 Unternehmen mit einer deutschen Kapitalbeteiligung. Die gesamten Investitionen aus Deutschland in die Moskauer Wirtschaft belaufen sich auf 7,7 Milliarden Dollar.

Die Diskussionsteilnehmer besprachen einzelne Faktoren für ein attraktiveres Investitionsklima aus, darunter die Verbesserung des Geschäftsumfeldes sowie die Erhöhung der inländischen Kaufkraft.