Während einer Regierungssitzung am 15.04.2020 verkündigte der russische Präsident weitere Maßnahmen zur Unterstützung der Unternehmen im Zuge der COVID-Pandemie. Bereits vor einer Woche bat Wladimir Putin die Regierung und die russische Zentralbank ein neues Anti-Krisis-Paket vorzubereiten.

Die kleinen und mittelständischen Unternehmen sollen demzufolge direkte finanzielle Hilfen bekommen. Ab dem 18.Mai 2020 sollen die Firmen, die mindestens 90% der Arbeitsplätze erhalten haben, Geldmittel für die Lohnfortzahlung erhalten. Jeder Mitarbeiter betroffener Unternehmen hat einen Anspruch auf eine einmalige Auszahlung eines Mindestlohnes in Höhe von 12.130 Rubel oder umgerechnet 150 Euro erhalten.

Um einer drohenden Steigerung der Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken, wird außerdem das Programm für Lohnkredite erweitert. Bereits jetzt gibt es dieses Programm für die KMU: das Kredit wird für ein ganzes Jahr zur Verfügung gestellt, das erste Halbjahr ist zinsfrei, danach wird der Zinssatz auf 4 Prozent erhöht. Dieses Instrument wird derzeit wenig in Anspruch genommen, weil sich es nach Einschätzung des russischen Präsidenten als nicht effektiv genug erwiesen hat. Stattdessen schlug Wladimir Putin vor, mindestens 75% dieser Lohnkredite mit den Finanzmitteln vom staatlichen Kreditinstitut VEB abzudecken und das Programm auch auf die mittleren und großen Unternehmen auszuweiten.

Die systemrelevanten Unternehmen werden weiteren Krediten zur Hälfte aus föderalem Budget unterstützt. Vier branchenspezifische Listen von systemrelevanten Unternehmen sollen nach einer abgeschlossenen Abstimmung von den zuständigen Ministerien veröffentlicht und laufend erneuert werden.